Weinberghaus Varel

Das Weinberghaus in Varel – Jüdische Geschichte erleben

Bei dem Weinberghaus in Varel handelt es sich um das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus der Familie Weinberg, das von 1937 bis 1942 als jüdisches Altenheim diente. Bei zwei Deportationen aus Varel wurden alle 29 Bewohner*innen von den Nationalsozialisten in Ghettos und Vernichtungslager verschleppt – niemand überlebte. Ausgehend vom Schicksal der Familie Weinberg und der Altenheimbewohner möchte der Arbeitskreis an jüdisches Leben in Varel erinnern.


Veranstaltung mit einem der letzten Zeitzeugen des Holocausts in der Ukraine
Am 16. Juni, 19 Uhr im Weinberghaus, Schüttingstr. 13 in Varel, wird Dr. Boris Sabarko von seinen Erlebnissen während der Zeit des Holocaust in der Ukraine berichten und Fragen beantworten.
Dr. Sabarko ist einer der Letzten, die von dem, was vor rund 80 Jahren geschehen ist, Zeugnis ablegen können, damit dieses Zeugnis persönlicher Erfahrungen verhindern möge, dass so etwas in Zukunft wieder passiert. Dr. Sabarko ist Vorsitzender der Vereinigung jüdischer ehemaliger Häftlinge der Ghettos und nationalsozialistischer Konzentrationslager, Leiter des Wissenschafts- und Bildungszentrums “Erinnerung an die Katastrophe”. Er ist Verfasser von etwa 200 Büchern und Artikeln, und einiger Memoirenbücher der Opfer, die auf wundersame Weise 1941-1944 auf dem von den Nazis besetzten Gebiet der Ukraine überlebten.
Zweck der Memoirenbücher ist es, über die Tragödie und den Widerstand des ukrainischen Judentums als Teil des Weltjudentums und der ukrainischen Gemeinschaft zu berichten, über das unmenschliche Leiden, die Qual und das Leben gewöhnlicher Menschen, die zum Tode verurteilt sind, aber sich widersetzten, um ihre Existenz kämpften, ihr menschliches Aussehen bewahrten und siegreich über den Tod waren. Boris Sabarko lebte in Kiew. Anfang März 2022 flüchtete er vor dem Ukraine-Krieg mit seiner Familie nach Stuttgart.
Boris wird in seiner Muttersprache berichten und mit uns sprechen. Ein Freund von Boris wird für uns übersetzen.

Da die Anzahl der Gäste im Weinberghaus beschränkt ist, bitten wir Sie, sich bei Thomas Hülse vom Weinberghaus anzumelden (thuelse@gmail.com).
Um die Unkosten zu decken bitten wir um einen Beitrag von 10€. Schülerinnen und Schüler sind von diesem Beitrag befreit.