Am 13. April 2023 war der Vareler Autor Achim Engstler im Weinberghaus zu Gast, um aus seinem Roman “Nagars Nacht” vorzulesen.
In dem Roman geht es um Shalom Nagar, den Henker Adolf Eichmanns. Shalom Nagar, der Henker wider Willen, muss Blut vergießen, um Eichmanns Blut abzuwaschen. Er muss von ihm erzählen, um seinen Fluch zu übertönen. So haben Achim Engstler und seine Co-Autorin Astrid Dehe in ihrem 2014 erschienenen Roman (Steidl-Verlag) Shalom zwei Protagonisten an die Seite gestellt, Moshe und Ben, die ihrem kauzigen Freund Shalom zuhören.
Neben der Lesung aus dem Roman sprach Achim Engstler über die Rolle Adolf Eichmanns in der Vernichtung europäischen Juden. Eichmann war während des 2. Weltkriegs der Organisator der Deportationen von Millionen von Jüdinnen und Juden in die Vernichtungslager. Sein Name steht in Verbindung mit der berüchtigten Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942, wo die Details zur Judenvernichtung abgesprochen worden und Eichmann Protokoll führte. Nach dem Krieg tauchte Eichmann unter und es gelang ihm 1950 die Flucht nach Argentinien. Dort spürte ihn der israelische Geheimdienst 1960 auf und entführte ihn nach Israel, wo ihm 1961 der Prozess gemacht wurde und er zum Tode verurteilt wurde. In der Nacht zum 1. Juni 1962 wurde Eichmann hingerichtet.