Warum?

In Varel gibt es doch einige interessante und aufregende Dinge zu sehen. Warum also ein altes Vareler Wohnhaus anschauen?
In diesem eigentlich ganz normalen Wohn- und Geschäftshaus trugen sich vor nicht allzu langer Zeit Dinge zu, die wir nicht vergessen sollten und nicht vergessen wollen. Bewohner dieses Hauses wurden verschleppt und ermordet, weil sie den Antisemiten und Rassisten der Nazidiktatur nicht passten. Wir wollen dazu beitragen, dass Rassisten in unserer heutigen Gesellschaft nicht die Macht erlangen, die sie damals hatten. Wir sind Nachkommen der Täter. Wir können und wollen dazu beitragen, dass ein solches Geschehen sich nicht wiederholt. Das sind wir auch den verfolgten und ermordeten Mitbürger*innen aus unserer Stadt schuldig.

Angebote

Was gibt es im Weinberghaus zu sehen?
Zu allererst natürlich die Wohnung im Haus – der Ort, wo ab 1937 einige Jahre pflegebedürftige jüdische Mitbürger*innen, die nicht vor den Nationalsozialisten fliehen konnten, untergebracht waren. Im Oktober 1941 und Juli 1942 wurden 29 Bewohner*innen in die Ghettos Lodz und Theresienstadt und von dort weiter in Vernichtungslager verschleppt. Und warum? Weil sie einer „falschen“ Religion und – nach Ansicht der Nazis – auch einer „Rasse“ angehörten, die aus Deutschland vertrieben und schließlich ausgerottet werden sollte.
Das ist unser Angebot: Einen Ort zu erfahren, wo jüdische Mitbürger lebten und verfolgt wurden, und zu verstehen, dass es für Antisemitismus und Rassismus nie eine Rechtfertigung gibt.