Weinberghaus

Das Weinberghaus in der Schüttingstraße 13 ist ein authentischer Ort der jüdischen Geschichte und der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft in Varel, der in den kommenden Jahren zu einem außerschulischen Gedenk- und Lernort entwickelt werden soll.
Ausgehend vom Schicksal der Familie Weinberg, soll das Haus

  • an die jüdischen Familien Varels erinnern
  • die menschenverachtende Schreckensherrschaft der Vareler Nationalsozialisten aufzeigen
  • zu einem würdigen und mitmenschlichen Zusammenleben mahnen

Das Haus war seit 1911 Wohnort der Familie Weinberg, die dort einen Produktenhandel betrieb. Durch die nationalsozialistischen Drangsalierungen musste das Geschäft aufgegeben werden. Ab 1937 war das Haus ein jüdisches „Altenheim“ für Menschen aus Ostfriesland, besonders aus Emden. Im Oktober 1941 und Juli 1942 verschleppten die Nationalsozialisten insgesamt 29 Bewohner*innen in Vernichtungslager, darunter die beiden Geschwister Ernst und Jette Weinberg. Niemand von ihnen überlebte. Die jüngste der Weinberg-Geschwister, Johanne, heiratete den nichtjüdischen Automobilkaufmann Hermann Titz. Das Ehepaar verlies Varel und zog nach Schlesien. Nach dem Krieg kehrte Johanne Titz, geb. Weinberg, nach Varel zurück und konnte das Haus erst 1953 wieder bewohnen.